Nachdem ich bereits im April diesen Jahres die 300km Pfaffenwinkel Rundfahrt der Randonneure in München erfolgreich absolvierte war dieses Wochenende das 400km Brevet in die Alpen geplant.

Es sollten für mich somit zwei neue Herausforderungen werden, die ich so bislang noch nie erlebt hatte:

  • 400km nonstop und ohne Schlaf in einer Tour
  • aufgrund der Länge und der Höhenmeter in den Alpen eine Fahrt durch die Nacht

So stand ich mit knapp 60 anderen ‚Verrückten‘ morgens um 8:00 Uhr erwartungsfroh am Röcklplatz in München… um es vorweg zu nehmen, die Tour und die Erfahrung waren einfach klasse.

Auch ohne Höhenmeter sind 400km am Stück ja nicht so ganz ohne und man sollte im Vorfeld sich schon ein paar Gedanken machen, ob man vor allem mental fit genug ist, dies durchzuziehen. Und wenn die beiden Organisatoren Jörg und Igor auch noch ‚ekelhafte‘ Anstiege mit z.T. 16% Steigung in die Tour einplanen wird dies nicht einfacher. Aber warum auch einfach, dies kann ja jeder… 🙂

Wenn man schon in den Alpen unterwegs ist kommt man vermutlich nicht um den einen oder anderen Paß herum. Zumindest sollte es höhenmäßig nicht über 1.600m hochgehen, was in der Nacht bezüglich der zu erwartenden Kälte im Mai auch nicht verkehrt ist.

So waren auf der ganzen Tour die folgenden Anstiege zu bewältigen:

  • Sudelfeld von Bayrischzell aus (317hm)
  • Praschberg (400hm)
  • Paß Thurn von Kitzbühel aus (512hm)
  • Gerlospass von Krimml aus kommend (600hm)
  • Achensees über Wiesing (433hm)

Am Vortag hat es in München noch gestürmt und gehagelt, davon war zum Glück an diesem Morgen nichts mehr zu spüren und die Wettervorhersage versprach einen tollen Tag mit nur ein paar kurzen Regenschauern in den Alpen.

Blick vom Praschberg ins Inntal Richtung Kufstein…

Mit vorhergesagten 16Grad Höchstemperatur tagsüber und 5Grad in der Nacht hatte ich mich entschieden, in einer langen Hose zu fahren. Im Nachhinein betrachtet war dies jedoch ein Fehler, da ich offenbar sehr empfindliche Knie habe und die Reibung der langen, engen Hose auf der Kniescheibe nach einer gewissen Zeit sehr unangenehm war. Hier wäre vermutlich eine kurze Hose mit Beinlingen die bessere Wahl gewesen, aber man ist halt auch immer erst hinterher schlauer. Wobei… eigentlich hätte ich dies wissen müssen, da ich auch beim Wandern eine lange Hose über dem Knie überhaupt nicht ertragen kann und dies als sehr unangenehm empfinde. Ich hatte schon kurzzeitig den Gedanken, die Hose einfach abzuschneiden, wollte sie jedoch auf diese Art nicht für immer kaputt machen.

Irgendwann im Zillertal so ab Krimml brach dann auch langsam die Nacht herein, die bekannten Wasserfälle konnte man zwar hören, jedoch nicht sehen… 🙂

Aber so hatte ich den Gerlospass ins Zillertal bis auf zwei Autos komplett für mich alleine, was sicherlich tagsüber nicht der Fall ist.

im Hintergrund das Kitzbühler Horn…

In Jenbach am Eingang vom Zillertal kam ich gegen 1:30Uhr noch rechtzeitig zu einem McDonalds mit fettem BigMac, Pommes und Cola zum Auffüllen der Kalorienvorräte. Seit Mittersil hatte ich nicht mehr so richtig viel gegessen und nur von meiner Nußmischung genascht. Ich wollte mich da aber auch nicht gemütlich wie andere in eine Pizzeria setzen, sonst wäre ich dort versackt.

Aber wenigstens war ich in Jenbach nicht mehr ganz alleine, ein Radler aus Regensburg mit einem Liegendrad kam 5min. nach mir auch noch an. Seit dem Kontrollpunkt in Mittersil hatte ich keinen der anderen Fahrer mehr getroffen und wußte gar nicht, wieviel noch vor mir oder hinter mir fuhren.

morgens Früh am Ziel an der 24h-Tanke in München…

Hinter dem Sylvensteinstausee ging dann morgens in der Früh langsam wieder die Sonne auf und an der letzten Kontrollstellen Tanke in Bad Tölz gab es erstmal eine leckere Käsesemmel und einen warmen Kaffee, bevor es dann anschließend die letzten 50km wieder zurück zum Röcklplatz ging.

Gut 24h ohne Schlaf unterwegs zu sein, davon 21h tatsächlich in Bewegung auf dem Rad hat schon was, die Anstrengung hat sich definitiv gelohnt und ich möchte die Erfahrung nicht missen… im nächsten Jahr wird dann als Steigerung die Teilnahme an einem 600km Radmarathon angepeilt… 🙂

 

 

 

400km Alpen Brevet der Randonneure in München

2 thoughts on “400km Alpen Brevet der Randonneure in München

  • 19. März 2019 um 20:40
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    Nach der 400er eine 600 ins Auge gefasst … seit 2017 hast du dich wohl ganz schön gesteigert …. 🙂

    Antworten
    • 19. März 2019 um 21:18
      Permalink

      wer 400km schafft packt auch 600km… ‍♂️‍♀️‍♂️

      Antworten

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