Rando Imperator… *hä*… was… nie gehört… entlang einem historischen Weg der Römer, der Via Claudia Augusta, von München nach Ferrara? 650km in zwei Tagen? Hört sich gut an, muß sofort näher erkundet werden… ein Artikel auf komoot.de, meinem Lieblingstool zum Planen von Radtouren, brachte mich auf die Idee…

gemacht, getan, angeschaut, gebucht… der Startpunkt direkt am Tierpark Hellabrunn in München konnte somit mit dem Fahrrad angesteuert werden, eine Übernachtung in der Nähe von Bozen wurde eingeplant, und Ziel war wie bereits gesagt Ferrara…

Zurück sollte es dann ab Rovereto mit dem Zug gehen, leider kam ich nicht bis Rovereto, aber dazu später…

Samstag morgen am 5.08. trafen sich dann gegen 4:00 Uhr morgens noch 119 andere Verrückte, um sich bei traumhafter Wettervorhersage in das Abenteuer zu stürzen, 650km an zwei Tagen (manche auch komplett am Stück) über Garmisch, Reschenpass, Meran, Bozen, Mantua nach Ferrara zu radeln.

morgens in der Früh am Start in München…

Die Tour wird jedes Jahr von einem italienischen Radclub organisiert und da das Ziel in Italien liegt ist die hauptsächliche Sprache am Start auch italienisch. Die einen reisen aus Italien einen Tag vorher an und fahren dann quasi in die Heimat zurück, die Münchner und viele weitere Teilnehmer aus Deutschland und anderen Ländern machen dies genau anderst herum… 🙂

es kann losgehen…

So starteten wir pünktlich um 4:30 Uhr im Dunklen zum ersten Checkpoint in Garmisch, kurz hinter Wolfratshausen ging dann auch langsam die Sonne auf. Der Veranstalter fuhr an den einzelnen Checkpunkten leckere Sachen zum Futtern auf, die dicken Schokoladenstückchen in Garmisch waren ein Hochgenuss.

dicke Backen in Garmisch mit lecker Schokolade…

Hinter Garmisch wurde es dann nach der Grenze zu Tirol das erste mal den Fernpaß hinauf ein bißchen eklig, da ich nicht auf Schotter da rauf und runter wollte bin ich die Bundesstraße entlang. Der Verkehr hielt sich um diese Zeit noch in Grenzen, bergab ist man dort auf dem Rad sowieso genauso schnell wie die Autos…

in der Tiroler Zugspitzarena kurz vor’m Fernpass…

Danach ging es dann auf traumhaften Waldwegen nach Imst und Landeck und über ein Stück in der Schweiz die Kehren der Norbertshöhe nach Nauders hoch. Kurz hinter Nauders an der Grenze zu Italien war dann auch direkt der zweite Checkpoint, den ich fast übersehen hätte.

irgendwo in Tirol zwischen Tarrenz und Imst…

Über den Reschenpass und -see ging es anschließend die traumhafte Abfahrt ins Etschtal runter und bis Meran fuhr man nur noch auf kleinsten Wegen durch die Apfelplantagen, ein Traum…

Dann nur noch den Etschtalradweg bis zum letzten Checkpoint des heutigen Tages: Bozen

Dort habe ich mich nicht lange aufgehalten, für einige war die Tour hier bereits zu Ende… man konnte sich vorher entscheiden, ob man die ‚kurze‘ Strecke nur bis Bozen oder die gesamte Tour bis Ferrara fährt. Nach Abstempeln der Brevetkarte ging es direkt noch 15km an der Etsch entlang bis nach Auer ins Hotel… Jürgen funkte mich bereits an, daß ich mich sputen soll, Pizza gibts nur bis 21:00 Uhr und die Rezeption macht um 22:00 Uhr zu… zefixx… zu lange gebummelt oder zu viel Pausen gemacht, oder beides… egal, ich kam noch rechtzeitig zur Pizza Diavola und zwei lecker Bierchen im Hotel an.

Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück um 7:00 Uhr direkt wieder los… zwar standen heute nicht mehr so viele Höhenmeter wie am Vortag auf der Karte, aber mit knapp 300km war auch dieser zweite Tag kein ‚Kindergarten’…

So ging es erstmal wieder den tollen Etschtalradweg Richtung Süden weiter, die ersten Kilometer konnte ich im Windschatten Jürgens Speed noch mithalten, irgendwann mußte ich abreissen lassen. Auch merkte ich zum ersten mal, daß mit meinem Hintern irgendwas nicht stimmt, er tat zunehmend weh… ein ganz böses Zeichen, gaaaaanz böse…

Freizeitpark Gardaland in Lazise…

Bis zum Gardasee in Lazise lief es auch noch ganz gut, aber irgendwann hinter Mantua auf dem endlosen Hochwasserdamm vom Po tat der Hintern höllisch weh (lustiges Wortspiel) und es ging nur noch sehr langsam voran. Ich weiß bis heute noch nicht, was schiefgelaufen ist… aber trage NIEMALS eine Hose, die man noch nie vorher getragen hat, auch wenn sie speziell für die Langstrecke ausgelegt ist… Ich hatte bislang nie Probleme auch auf langen Touren mit dem Hintern, warum ausgerechnet auf dieser geilen Tour, dies kann einen ganz schön zermürben…

mit wundem Hintern am Po… 🙂

Aber irgendwann Abends kam ich endlich in Ferrara am Ziel an… Maria und Jürgen machten noch einen gemütlichen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt von Ferrara, während ich bereits geduscht im Bett lag… ich hatte selbst keinen Hunger mehr und wollte nur noch schlafen…

am Ziel in Ferrara…

Am nächsten Morgen nach einer entspannten Nacht meinte auch Jürgen, daß er erhebliche Sitzprobleme hatte… mein A*sch tat so weh, daß ich kaum sitzen konnte. Und ich mußte noch knapp 100km zum Zug nach Verona… oh mann, was für ein Mist… es waren sehr schmerzhafte 100km und zu allen Pech bin ich in Verona auch noch irrtümlich zum falschen Bahnhof gefahren… 5min. vor Abfahrt des Zuges kam ich dann auch endlich am richtigen Bahnhof an und konnte es mir zumindest noch für gut 5h gemütlich machen.

das Rad perfekt geparkt im Zug…

Da ich in Verona keine Zeit mehr hatte, mich mit Essen und Getränken einzudecken, wurde zumindest des Bistro im Eurocity geplündert und es gab das erste Bier, ein Gösser, boah war das lecker…

entspannte Rückfahrt mit dem Zug nach München, schöne Strecke durch Südtirol…

Da ich in München mit dem Rad keinen Meter mehr hätte fahren können und wollen war ich froh, von Anja mit dem Auto abgeholt zu werden… so ging ein traumhaftes Radabenteuer mit vielen super Eindrücken bei Traumwetter durch die Alpen, am Gardasee und dem nicht enden wollenden Po zu Ende…

 

Rando Imperator incl. An- und Abreise

 

Rando Imperator

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