Nach der erfolgreichen Teilnahme am 24h Rennen in Kelheim 2016 im BMW Radsport 5er-Team reifte Anfang diesen Jahres der Plan, es in 2017 mal als Einzelstarter zu wagen. Das Rennen auf diesem gut 16km langen Rundkurs um die Altmühl mit zwei knackigen Rampen ist hervorragend geeignet, seine eigene Leidensfähigkeit und Grenzen ohne größeres Risiko auszuloten, da die komplette Strecke gesperrt ist, man jederzeit bei Problemen das Fahrerlager ansteuern kann und man im Grunde niemals so richtig alleine unterwegs ist. Bei langen Touren durch unbekanntes Terrain hat man diesen Luxus in der Regel nicht und mit einem Platten nachts mitten im Wald oder einem schwerwiegenderem Problem ist man erstmal ziemlich auf sich alleine gestellt.
Nach diversen Brevets im Frühjahr diesen Jahres hatte ich mir als persönliches Ziel gesetzt, mind. 500km zu erreichen, was 31 Runden entsprechen.
Auf einem Gravelbike mit viel Gepäck hatte ich im Mai in gut 24h eine Strecke von 431km in den Alpen geschafft und dachte, daß somit auf einem leichten Carbonflitzer mein Ziel realistisch wäre. Leider konnte ich meine eigenen (vielleicht zu hohen-) Erwartungen nicht erfüllen und bin mit 408km sogar hinter der Leistung vom Alpenbrevet geblieben.
Die folgenden zwei Gründe waren vermutlich dafür maßgeblich…
- kein Druck auf dem Pedal in Unterlenkerhaltung auf der 6km flachen Rückfahrt an der Altmühl zum Start/Ziel nach Kelheim (hier kann man vor allem in einer Gruppe richtig Gas geben und dennoch seine Ressourcen schonen) und
- vor allem mit 6,5h viel zu lange Pausen (davon ca. 2h Schlaf)
Dennoch bin ich mit meiner Leistung für die erste Teilnahme an einem 24h Rennen recht zufrieden und habe sehr viel an diesem Wochenende gelernt, es kann demnach in 2018 nur besser werden.
Aus technischer Sicht haben ein Nabendynamo von SON und das super helle LED-Licht von Supernova im ersten Rennen perfekt funktioniert, ich hatte diese Komponenten zum ersten mal bei einer 24h Tour eingesetzt. Das Citec Vorderrad mit der SON-Dynamonabe hatte ich Anfang des Jahres von Jürgen übernommen, der diese setup bereits bei vielen langen Touren erfolgreich verwendete. Ich hatte das Licht sogar tagsüber an, einige andere aufmerksame Teilnehmer sprachen mich daraufhin an, daß dann mein Akku in der Nacht bereits leer wäre… man sieht es der Lampe auf den ersten Blick nicht an, daß sie nicht Akkubetrieben ist… 🙂
Von der Verpflegung her gibt es sicherlich auch noch Verbesserungspotential, von dem süßen Cliff Bar Bappzeug hatte ich bereits nach dem ersten Riegel keinen weiteren mehr runterbekommen. Dagegen habe ich den leckeren Bananenpowerkuchen von meiner besseren Hälfte die ganze Zeit über geliebt, auch hatte ich mit diversen Bananen keine Probleme. Die langen Pause mit den leckeren Pesto Nudeln waren zwar entspannend, aber leider eignen sich die Nudeln nicht, sie während der Fahrt auf dem Rad zu futtern. Hier sind dann vermutlich doch Powergels die bessere Wahl, zumindest wenn man nicht so viele Pausen machen möchte.
Getränkemäßig bekommt mir immer noch das klassische stille Mineralwasser mit ein bißchen Salz und Electrolyt Pulver am besten, die Apfelschorle in meinen Flaschen konnte ich nach ein paar Runden auch nicht mehr ab… dazu alle paar Stunden noch eine Cola oder ein Red Bull, damit kommt man gut durch die Nacht.